Die letzten Monate in der IGRF waren durch viele Veränderungen, Krisen und Umstrukturierungen geprägt. Die Fabrikzeitung wurde abgeschafft und dem Zeitungsteam gekündigt. In der gleichen Zeit durchlief die IGRF einen Öffnungsprozess mit der Diversity-Coach Handan Kaymak. Da wir ihre Perspektive auf die Geschehnisse relevant finden, veröffentlichen wir dieses Interview als letzte Amtshandlung. Handan Kaymak begleitet

Ach liebi,

Wieso. Wieso wotsch, dass ich gahn? Verstahn bis hüt nöd, wasi gmacht han. Im Früehlig hesch dich doch no für mich entschiede. Hesch mis Inserat glese und alles perfekt gfunde. Sogar dini Kollege hend mi möge. Und jetzt? Was isch passiert? Was hani gseit und gmacht, was dich so het möge? Mir hend doch perfekt

Diese Zeitung ist nie erschienen

«Was geht?», lautete die Frage, die wir in unserer ersten Ausgabe stellen wollten. Was geht, ist nicht nur Slang-Smalltalk, sondern auch eine Verhandlung, eine persönliche Bewertung oder eine politische Kritik. Es geht um soziale Konventionen und gesellschaftliche Narrative. Und was, wenn nichts mehr geht? Dann war wohl alles zu viel. Geplant waren zwölf Beiträge unterschiedlicher

Liebe Leser*innen!

Nach einem Zweidrittel-Abschied letztes Jahr, als sich Michelle Steinbeck und Ivan Sterzinger zu neuen Abenteuern aufgemacht haben, verabschiedet sich nun mit Gregor Huber auch das dritte Redaktionsmitglied. Damit endet nach mehr als zehn Jahren gemeinsamen Schaffens eine Ära: Michelle, Ivan und Gregor prägten Konzept, Gestaltung und Inhalt der Zeitung zusammen mit einer Vielzahl weiterer Kollaborateur*innen

Merci

Aboud Saeed, Achille Mbembe, Adam Schwarz, Adam Thompson, Adam Willems, Aditya Menon, Adrian Lobe, Adrian Merz, Adrian Müller, Adrian Schär, Adrian Schräder, Adrien Boutel, Agentur Vagant, Alain Carl Kupper, Albert Frankenthal, Alessandro Fischer, Alessia Capasso, Alex Bechberger, Alexander Bahar, Alexander Nitzberg, Alexandra Kess-Hall, Alexandre Grognuz, Alexis Waltz, Alice Galizia, Alina Günter, Alkisti Efthymiou, Amir Garibovic,

Erinnerungen rund um den Kran

Beim Spaziergang am Seeuferweg, beim Baden rund ums GZ Wollishofen, beim Heimweg von der Roten Fabrik. Am Kiesweg unter dem Kran in Wollishofen kommt man nicht vorbei. Dabei entstehen auch bleibende Erinnerungen an diesen Unort, der so viel Freiraum ermöglicht. Signup Die Rap Veranstaltung «Freestyle am Wasser», die Sven, ein befreundeter MC und ich seit

Aufgefüllt und ungebaut

Die hier gezeigte historische Grundkarte zeigt die von den Seegemeinden zwischen 1830 und 1925 vorgommenen Auffüllungen des Seegrundes. Auf der Karte markiert sind einige Fixpunkte der heutigen Stadtlandschaft sowie einst projektierte, jedoch (glücklicherweise) nicht ausgeführte Bauprojekte am und im See. 1 – Das Seehotel war Teil eines privaten Gestaltungsplandes, über den 1985 abgestimmt wurde. Es

Lasst uns die Rote Fabrik

Es war eine der Forderungen der 80er Bewegung an die Stadtzürcher Politik: «Lasst uns die Rote Fabrik». Und die Stadt liess ihnen die Rote Fabrik. Seither sind vierzig Jahre vergangen, in denen die Rote Fabrik ihre Rolle als gesellschaftliche und kulturelle Alternative wahrgenommen hat. Und dennoch, «Lasst uns die Rote Fabrik» forderten in den vergangenen

Praktikum Kulturelle Kommunikation (80%)

Die Fabrikzeitung ist ein zehn Mal jährlich erscheinendes Magazin mit Fokus auf gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Schwerpunkten. Sie wird von der IG Rote Fabrik herausgegeben und erscheint seit 1984. Nebst den thematischen Schwerpunkten informiert die Fabrikzeitung über die jährlich mehr als 300 Veranstaltungen der Roten Fabrik. Zur Mitarbeit in unserer Redaktion suchen wir per 1.

Erinnerungen an den 30. Mai

Heute vor vierzig Jahren entluden sich die Spannungen zwischen jugendlichen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Strukturen in ihrem grössten Ausbruch. In der bis heute als Opernhauskravalle bekannten Nacht entlud sich die Frustration über die Untätigkeit der Stadtregierung mit einer solchen Heftigkeit, dass selbst internationale Medien darüber berichteten. Wir haben zehn damalige Bewegte (und Unbewegte) nach ihren Erinnerungen

Sechs Typen von Nichtwähler*innen

Anhand der Daten von 4391 im Jahre 2011 befragten Schweizer*innen identifizierten die beiden Politikwissenschaftler Matthias Fatke und Markus Freitag die sechs hier aufgeführten Nichtwähler-Typen. Zufriedenen desinteressierte Nichtwählende (25%) Die zufriedenen, aber eher desinteressierten Nichtwählenden bilden mit 25 Prozent die grösste Gruppe innerhalb der Nichtwählerschaft. Sie zeigen ein unterdurchschnittliches politisches Interesse, äussern aber politisches Vertrauen und

Editorial

Der fachliche Diskurs über Design wird beherrscht von Lobpreisungen der ästhetischen, kommerziellen und zuweilen evolutionären Erfolge von Design. Die Bedeutung des frei beweglichen Daumens für die Entwicklung der menschlichen Intelligenz, der Einfluss grafischer Benutzeroberflächen auf den Siegeszug des Computers oder die allgemeine Wertsteigerung von Produkten durch herausragendes Design verweisen immer wieder auf die Rolle von

Free Radio

Im Zeitalter der visuellen Medien behauptet sich das Radio seit bald hundert Jahren als überlebens­fähiger Mitspieler in der Medienwelt. Die Konkurrenz um die Aufmerksamkeit eines Massenpublikums, aber auch das Bewusstsein, Medium der Avant­garde zu sein, zwingen es seit seinen Anfängen zur kontinuierlichen Veränderung. Seine Reichweite und Rezeption hatten dem Radio zu einer einzigar­tigen sozialen, politischen

Kaliforni Love

Wer vom nördlichen Mittelland nach Graubünden fährt, muss in der Regel am Walensee vorbei. Der See vor den imposant aufragenden Churfirsten auf der einen Seite ist als Wegmarke unzähligen Menschen bekannt; und doch ist er ihnen ein Rätsel. Viele wundern sich, was mit der seit über 15 Jahren an bester Seelage leerstehender Geister-Raststätte passieren wird;

Soziale Beurteilung, Profiling und Social Credit

«Kopenhagen nimmt neu den Spitzenplatz der lebenswertesten Städte ein, Zürich verliert zwei Plätze, Genf ganz draussen». Wenn man sich durch die tagesaktuellen Medien liest, lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass mittlerweile nahezu jeder Aspekt des Lebens in eine Rangreihenfolge gestellt wird. Solche Ranglisten und Tabellen sind leicht zu erstellen und einfach zu verstehen. In

Fantastisch!

«Hätten wir auch eine Phantastik wie eine Logik, so wäre die Erfindungskunst erfunden», schrieb der Schriftsteller und Philosoph Novalis vor über zweihundert Jahren. Heute findet sich an den Hochschulen zwar noch immer kein Lehrstuhl für «Phantastik», doch wird das Fantastische in der Literatur und der Kunst, in der Psychologie und Pädagogik ständig erforscht – und

Ouais ouais ouais, le monde ou rien

1968 war ein Jahr weltweiter Proteste. Ausgehend von der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung und dem Protest gegen den Vietnamkrieg der USA rebellierten nahezu zeitgleich weltweit Studierende, Arbeiterinnen und Jugendliche und stellten sich gegen Krieg, Imperialismus, Autorität sowie für Bildung, Gleichstellung und Arbeitsrechte. Die Proteste des Pariser Mai oder der deutschen 68er Bewegung gelten heute als Höhepunkt oppositioneller

Editorial

Der landesweite Generalstreik von 1918, der sogenannte «Landesstreik» jährt sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal. Das Ereignis stellt in der Geschichte der Schweiz eine bedeutende Zäsur mit zahlreichen Folgen für die Arbeitsbedingungen, die Sozialpolitik und die politische Einbindung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern dar. Über die Beurteilung des Erfolgs des Landesstreiks wird bis heute und

The Douglas Jones Issue

Chosen for their common name, four Douglas Joneses offer us an insight in their everyday life in the US: where they live, what they do, their hopes and dreams, and what they eat for breakfast. The Douglas Jones issue is inspired by the character in David Lynch’s 2017 „Twin Peaks“ series – a manufactured American

The g-code

And remember g-code is different from real life. Feel me. Niggas can live by the g-code. But that’s like movies, g-code is movies. And niggas gotta realize life is not a movie, nigga, it’s real life. You gotta wake up, you gotta do you, you feel me, no excuses; do you! You feel me? Don’t

Art and Struggle in the Labor Movement

The labor movement in Europe and Switzerland seems to be deadlocked. Unions, without a strong position on the unstable and rapidly changing workforce that defines labor today, don’t know which direction to head to face their decreasing memberships. For the growing number of self-employed, non-organized workers, the idea of a radical labor movement and class struggle feel like a thought from

Vreni Habegger (71), Rothrist

A1 Interview-Projekt Nr. 1 — In unregelmässigen Abständen erscheinen in der Fabrikzeitung Ausgaben, welche jeweils einer einzelnen Person und ihrer Lebensgeschichte gewidmet wird. Quer durch die Schweiz von St. Margrethen bis Genf entlang der A1-Autobahn.   Fabrikzeitung: Woher kommst du? Vreni Habegger: Ich bin in Bühl aufgewachsen. Bühl bei Aarberg. An die Postleitzahl kann ich mich nicht mehr

Die Puppenspieler

«Ich bin ein Berliner», sagte John F. Kennedy am 26. Juni 1963 in seiner Rede in West-Berlin als Zeichen seiner Verbundenheit mit den Bürgern der eingeschlossenen Stadt. Die Worte stammen nicht überraschend nicht von Kennedy selbst, sondern von seinem Redenschreiber Ted Sorensen. In Washington erzählte man sich, dass wenn der Präsident sich in den Finger