Döner essen mit Levo, 33, aufgewachsen in Basel, ursprünglich aus der Türkei. Er ist Elektriker und Rapper. Ich wollte hören, was er erzählt, wenn man ihn nach Religion fragt. Seine Antwort war beinahe ein Monolog. Er spricht laut, fuchtelt wild mit den Händen und zwischendurch glänzen seine braunen Augen begeistert. Ein ehrlicher Einblick in die
Tuesday is my Sabbath
Drückend heisser Juliabend. Gewitterwolken verdunkeln die Strassen im Puerto Ricaner-Quartier in Bushwick, New York. Wir sind zu früh und setzen uns vor dem Haus des Reverends auf die Treppe, rauchen eine Zigarette – beäugt von den Hispano-Familien, die rundherum vor ihren Eingängen auf Plastikstühlen sitzen; Kinder rennen durch die Fontäne des kaputten Hydranten, kreischen; hin
Trotzdem
Ich habe Smalltalk nie besonders geschätzt. Zuweilen habe ich es als Zumutung empfunden, wenn ich bachnass geschwitzt irgendwo Schlange stand und sich dann jemand zu mir gesellte: «Ist noch warm hier drin, hä?» Wenn mir an einem Anlass ein Namensschild ausgehändigt wurde, welches mein T-Shirt mit «Manuel J. Amstutz; Zürich / ZH» zierte, und mich
Religiös?
Bereits um sechs begannen die Sterne zu glühen. Knapp über dem Horizont stand der grosse Wagen auf dem Kopf. Der Bootsführer hatte uns gezeigt, wo wir unser Zelt platzieren konnten, ohne von der Flut überrascht zu werden. Dann hatter er sich bis zum nächsten Morgen verabschiedet. Joel und ich – wir verblieben allein auf der
Jugend ohne Gott?
Die heutigen Mittzwanziger sind aufgeklärt wie keine Generation zuvor. Gebildet, kreativ, innovativ, erfolgs- und konsumorientiert; Individualität zum Beispiel in Form von Apple-Logo-Tattoos gilt als höchstes sich anzueignendes Gut. Zugegebene und ausgelebte Zugehörigkeit zu etwas wie einer doch eher altmodischen und einschränkenden Religion hat in diesem Konzept keinen Platz. Oder doch? Wer heute Theologie studiert, ist