Das hat unser Leben verändert.Dieser seltsameletzte Erlass des Präsidenten.Es schien, er war einigermassen gewöhnlich,und doch enthielt eretwas Ungewöhnliches, dort,hinter der Trennwand der Wörter,buchstäblich einen«Unterwasser-Satz».Er veränderte alles. Machiavelli und Hobbes hätten sichdas nicht ausmalen können. Der Präsident wusste seither nicht einmal, wer er ist.Vielleicht war er gar nicht der Urheberdieses Erlasses: Weder sein Hirn, noch seine
Wilde Kelche…
Wilde Kelche,in sie ergiesst sich aus Wörtern, den Kollisionen der Lichter. Düstere Fenster der Hochhäuserverschmelzen mit dem Meerder Köpfe, die sich beeilen,den Mund zu öffnen auf dem Weg zum Heimatlosen, zur Wanderschaft. Vom Tod bloss ein Widerschein und ganze Kilometer von Haut, die sich ziehenzu den Lebenden, solidarisch. Ihr müsst aufstehen, um zu sagen,um uns
Schattenmenschen
Man sieht mir meine Schwäche immer noch nicht an. Auch nach bald zwei Jahren Pandemie halten mich die meisten Menschen bei der ersten Begegnung für eine relativ junge, gesunde Frau. Doch ich bin nicht gesund, ich gehöre zur sogenannten Risikogruppe. Wenn wieder einmal irgendjemand davon spricht, Covid sei vor allem für Menschen mit Vorerkrankung gefährlich,
Navidad
Der Sturm hat das tote und das grüne Holz aufgewühlt. Der Sturm hat Kautschuk- und Papayabäume zerbrochen. Die Stämme sind zu Boden gefallen und die fortgehwehten Äste liegen nun wie Leichen auf der Strasse. Saftige Fruchtschädel sind im Schlamm aufgeplatzt. Der Bruder und die Schwester verlassen an diesem Tag der wunderbaren Katastrophe mit ihren Fischernetzen
Hirndränierung
oder Yugo, oh, Yugo, oh, you go? – I can’t go aber vor allem Antwort an Crnjanskis «Ithaka und Kommentare», dem Kapitel APOTHEOSE (und ein Dankeschön an diesen hausgemachten Helden und allen hausgemachten Helden, bitte gebt den Helden keine Seriennummern, wenigstens ihnen nicht, es ist ja sonst alles mit Seriennummern versehen) Regieanweisung: Falls Sie kein
Dunkelschön
Früher hätte mich wohl niemand gefragt, über die Schönheit, die mit Dunkelheit einhergeht, zu schreiben. Lange Zeit schrieb ich hauptsächlich über exotische Destinationen, Abenteuer, Inspirationen und idealistische Ideen, um die Welt zu verändern. Ich gab mir Mühe, positiv und glücklich zu sein. In einer Welt voller Strand-Selfies, trink-dich-glücklich Saftkuren und YouTube-Gurus, die einem erzählen, dass
Über das Lachen
Wir lachen nur selten. Diesen Befund belegen zahlreiche Studien der Gelotologie – der zeitgenössischen Lachforschung. Kinder lachen bis zu 400 Mal pro Tag, Erwachsene nur noch gegen die 15 Mal. Offenbar verlernen wir mit der Zeit die Welt mit Kinderaugen zu sehen, uns an den einfachen Dingen zu erfreuen. Wir haben wohl gelernt uns zu
Der Triptychon
Teil eins: Oralnarzissmus oder: Kurt Imhof isst seinen Oberschenkelmuskel Der Moraltheoretiker Prof. Dr. Kurt Imhof der Universität Zürich ist ein typisches Opfer. Ein 68-er Opfer. Damals waren junge Männer und Frauen noch politisch engagiert. Wer politisch war, war sexy. (Ich warte auf die Sammelklage von Kurt Imhof für diese Verallgemeinerung.) 68-er sind bekanntlich oral fixiert.