Die massive Überlastung von Menschen mit umfangreichen Sorgeaufgaben ist wie die Klimakatastrophe letztlich in der Logik der kapitalistischen Produktionsweise begründet. Diese Gesellschaftsform basiert auf Wachstum, Konkurrenz und der Übernutzung von allem, was scheinbar kostenlos zur Verfügung steht – unentlohnte Arbeit und ökologische Kreisläufe eingeschlossen. Eine emanzipatorische politische Antwort muss diese Dynamik zur Kenntnis nehmen und
Blowjobs sind meine Care-Arbeit
Neben der sexuellen Dienstleistung erfüllen Sexarbeitende auch psychologische und emotionale Bedürfnisse ihrer Kundschaft. Sexarbeit ist also auch Care-Arbeit. Und wie andere Care-Berufe, beinhaltet Sexarbeit viel unbezahlte Arbeitszeit und erfährt zu wenig Wertschätzung. Er atmet immer noch schwer. Der benutzte Gummi liegt auf dem Boden des Hotelzimmers. Es riecht nach Schweiss, Gleitmittel und Sex. Seine Zeit
«Sorgearbeit ohne Ausbeutung»
«Economiefeministe», die Plattform für feministische Ökonomie, will auf Lücken im wirtschaftstheoretischen Denken und Handeln aufmerksam machen. Im schriftlich geführten Interview mit Roxane Steiger erklären Anja Peter und Mirjam Aggeler, welche Bedeutung Care-Arbeit für unsere Wirtschaft hat und was feministisch-ökonomische Theorien mit der Anerkennung von Care-Arbeit zu tun haben. Anja Peter und Mirjam Aggeler, Sie sind
Selbstorganisierte Fürsorge
Je stärker Personen marginalisiert werden, desto weniger können sie sich auf staatliche Unterstützung verlassen. Queere und rassismusbetroffene Personen organisieren ihre Fürsorgestrukturen deshalb vermehrt auf eigene Faust. Diese Aspekte müssen in der Diskussion um Care-Arbeit eine zentrale Stellung einnehmen. Körper, q, queer, quARE, WE_ARE, CARE, black care, Antirassismus, zuhören, (mit)reden, schweigen laut lachen, tanzen, flüssig weinen,
«Wir fordern eine Gesundheitsvorsorge ohne Diskriminierung»
2002 schloss sich im deutschen Brandenburg eine Gruppe von geflüchteten Frauen zusammen und gründete «Women in Exile». Die Gruppe setzt sich spezifisch für geflüchtete Frauen ein, da diese doppelt diskriminiert werden: Einerseits werden sie als Asylbewerberinnen durch rassistische Gesetze ausgegrenzt, andererseits werden sie als Frauen sexistisch diskriminiert. Im Interview sprechen die zwei «Women in Exile»-Mitglieder
Krankes Politisieren
Beim Versuch, ihr chronisches Kranksein zu akzeptieren, fand die Autorin heraus, dass sie ihre Vorstellungen von politischem Tätigsein entlernen und stattdessen eine radikale Selbstsorge mit politischer Sprengkraft entwerfen möchte. Körperliche Einschränkungen zu akzeptieren, ist ein langer Prozess. Bei chronischen Krankheiten wird er vielleicht nie vollständig abgeschlossen sein. Denn auch wenn die Diagnosen in die eigene
«Bildungsarbeit ist Care-Arbeit»
Das Buch «No to Racism – Grundlagen für eine rassismuskritische Schulkultur» soll Schulakteur*innen dabei befähigen ein rassismuskritisches Klima in Bildungseinrichtungen zu etablieren. Was das genau bedeutet und inwiefern Bildung zu Care-Arbeit gehört, erklären Tilo Bur und Mani Owzar, zwei der drei Koautor*innen, im Interview mit der Fabrikzeitung. Fabrikzeitung: Was versteht ihr unter rassismuskritischer Bildungsarbeit? Mani
Queere Elternschaft
Der Wandel von Familie wird neuerdings auch hinsichtlich lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender/trans* (LGBT*Q) lebenden Eltern wissenschaftlich untersucht und gesellschaftlich diskutiert. Gleichzeitig formiert sich von rechtspopulistischer und christlich-konservativer Seite verstärkt Gegenwehr gegen die zunehmende rechtliche Anerkennung von Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern. Wie lässt sich verstehen, dass sogenannte «Regenbogenfamilien» rechtliche Anerkennung erfahren und zugleich die heterosexuelle
Care-Krise und Kapitalismus
Was hat die weltweite Care-Krise mit Kapitalismus zu tun? Zu dieser Frage forscht die Soziologin Christa Wichterich und zeigt mit dem Konzept des Care-Extraktivismus: Die Care-Krise ist im Kapitalismus begründet, intersektional organisiert und verschärft sich mehr und mehr. «Schon vor Corona Notstand. Heute! Morgen! Widerstand!», steht am 29. Mai 2020 auf dem Transparent vom