Es gibt viel über Materialismus zu sagen, es ist ein so geläufiges Wort, ein Weg, um ein Gespräch und Smalltalk auf einer Veranstaltung zu führen – wer ist wer, wer hat was, wie viel Geld hat man angehäuft. Ein Wort, das so viel Aufschluss über die Lebensweise und das Verhalten der Menschen gibt, wer reich, wer wohlhabend und wer arm ist. Ein Wort, bei dem es nicht viele Gemeinsamkeiten gibt, sondern lediglich eine vage Vorstellung davon, wie wir miteinander leben und was wir teilen. Der Materialismus hat die Welt im Sturm erobert, der Wettbewerb, der Stress, die Krankheiten, die Burnouts, der Druck, Erfolg zu haben und schliesslich in der Klinik oder Schlimmerem zu landen. Ich bin nicht dein Roboter. Das ist der Preis dafür, ein Sklave des Materialismus und des Konsums zu sein.
Wir konsumieren so viele materielle Dinge, dass es zu unserer Lebensweise geworden ist. Ein Weg mit grossen Träumen von eigenen Häusern, Rolls Royces, dem Kauf der grössten Schiffe und Flugzeuge zu entkommen, abzuschalten. Geld bis zu dem Punkt zu haben, an dem es unsinnig ist, seinen Reichtum mit glänzender Gier zur Schau zu stellen. Währenddessen die Armen in Ländern, in denen sie versklavt und gefangen sind, mit einem Dollar pro Tag überleben und sich in einem Teufelskreis befinden, in dem es keinen Ausweg aus der schrecklichen Armut gibt, die ihnen der Luxus von anderen beschert hat.
Es sei unser Recht, im Luxus zu leben. Und so leben die zivilisierten Menschen im Westen mit Schulden, Depression, Korruption und manchmal sogar Selbstmord. Wir sind die Gewinner, ihr armen Länder seid die Verlierer, es ist ein tolles Gefühl, durch die Welt zu reisen und von aussen mit neidischen Augen betrachtet zu werden. Wir brauchen Anerkennung, wir brauchen nur oberflächliche Komplimente, was im Innern mit dem Druck, alles haben zu müssen, geschieht, wird verborgen und ignoriert.
Wir missbrauchen alles, wir missbrauchen Tiere auf quälende Art und Weise, um ihr Fleisch zu verzehren. Wir missbrauchen die Erde mit Chemikalien, um Lebensmittel zu produzieren, mit denen wir Tiere füttern, damit wir auch sie schnell zu Ware verarbeiten können. Wir missbrauchen Lebensmittel und geben dann Millionen für chemische Produkte aus, um unsere Bäuche zu entlasten, während andere in vielen Teilen der Welt hungern. Wir missbrauchen und zerstören die Meere durch Überfischung und Verschmutzung. Der Tourismus zerstört den Planeten. Wir haben jeglichen Respekt vor dieser schönen Erde verloren, und der nächsten Generation bleibt fast nichts mehr erhalten.
Sie werden sich vielleicht fragen, was meine Kritik soll, denn wir alle müssen arbeiten und unseren Lebensunterhalt verdienen, wir alle müssen konsumieren, damit das Land wohlhabend und gesund bleibt. Aber zu welchem Preis? Macht uns der Materialismus zu besseren Menschen? Unsere Konsumgewohnheiten haben uns egoistisch, kalt und gierig gemacht. Und unser Gewissen bleibt zum grossen Teil untangiert. Was ich sage, ist nicht neu: Wir tragen auf Kosten der globalen Zerstörung zum Materialismus bei. Und ich sage lediglich, dass ich Angst um die künftigen Generationen habe, die dieses Chaos erben werden.
Sehen Sie sich an, was wir ihnen hinterlassen haben: eine beängstigende und beunruhigende Zukunft. Können wir den Schaden rückgängig machen oder gar aufhalten? Wahrscheinlich nicht, solange die Politiker sich die Taschen füllen und den Unternehmen erlauben können, den Planeten für ihren Profit zu missbrauchen, denn das ist ihr Ziel. Unsere Arroganz und unsere egoistische Lebensweise hat uns – eigentlich sehr kluge Menschen – schlussendlich eingeholt.
Von Paula Charles
www.paula-charles.ch