In den blühenden Sommer, den wir Wahnsinn nennen, wandern wir mit neugefundenem Staunen. Einem Kitzeln in den Nieren, beinah euphorisch, beinah frohgemut im Anblick dessen, was da kommen mag und will. Beinah ein «Wir haben es geschafft» auf unseren Lippen, doch noch ist es nicht soweit. Ganz so kurz ist unsere Aufmerksamkeitsspanne doch nicht.
Hoffentlich nicht. «Wehret den Anfängen» schreien sie schon wieder aus allen Windfahnenrichtungen: Zu viel Regulierung, zu viele Vorschriften, immer steht der böse Staat an jeder Ecke und haut uns auf die Finger, sobald wir wieder mal ein bisschen über die Stränge schlagen. So klagen sie in den Convention Centers und Schaltzentralen, während sie ihren Champagne de St.Gall schlürfen, weil das ja auch ein bisschen Entwicklungshilfe ist.
Nun haben sich selbst die Himmelskörper gegen uns verschworen
Alle sind sie too big to fail, niemand too big to get your shit together. Selbst Dr. Daniele Ganser ist nicht sicher vor dem um sich greifenden Wahn, aufgrund von Fakten und Erfahrungswerten jegliche Innovation im Keim zu ersticken. Ja, wo kommen wir denn da hin? Wenn das so weiter geht, verlangt Big Brother demnächst noch, dass ich diese Kolumne mit Quellen, Fussnoten und Hebungsmarkierungen verunstalte!
Wofür brauchen wir schon Quellen, wenn wir an jenem einzigen Quell der Weisheit unsere Zelte aufgeschlagen haben: Der Liebe zur Freiheit. Unsere Freiheit, mit halbautomatischen Waffen durch den Wald zu rennen, wenn das unseren Frohsinn fliedert. Unsere Freiheit, mit einem Sprengstoffgefüllten Metallkoffer über frisch betonierte Seeuferstrassen zu brettern, ein letztes Mal, bevor uns die Roboter die Fahrfähigkeit abnehmen.
Die Sonne geht auf. Und wir wissen, dass auch sie aus China kommt. So breitet sie ihre Strahlen sozialistisch über alle aus – anstatt nach Leistung, Vermögen und Erbprivilegien abgestuft. Als ob es nicht reichen würde, dass sich schon die Erde gegen uns gestellt hat: Löcher in den Ozeangrund reisst und Wirbel über Florida in den wolkenverhangenen Himmel schickt – nun haben sich selbst die Himmelskörper gegen uns verschworen.
Der Fehdehandschuh ist geworfen. Der Krieg erklärt. Star Wars, Episode 68: Wir greifen nach den Sternen. Mit kalten, toten Händen.