Der Schlagersänger, Ex-Karatelehrer und investigative Verschwörungstheoretiker Christian Anders hat in seinem Buch ‹The Man who created AIDS› detailliert dargelegt, wie westliche Regierungen den HI-Virus künstlich hergestellt haben, um damit Schwarzafrikaner und Homosexuelle zu infizieren.
Auf den jährlich stattfindenden Bilderberg-Konferenzen treffen sich Vertreter aus Wirtschaft, Militär, Politik, Medien, Hochschulen und Adel, um die Geschicke der Welt im Geheimen zu planen und zu lenken. Der über jeden Zweifel erhabene Wissenschaftsjournalist Joachim Bublath hat im ZDF erklärt, wie Schwefel in das Kerosin von Flugzeugen gemischt wird, um die Klimaerwärmung mit sogenannten Chemtrails zu stoppen. Über die klimatischen und gesundheitlichen Wechselwirkungen könne nur spekuliert werden. Ist Bublath ein Verschwörungstheoretiker?
Der Freimaurer Walt Disney hat sich nach seinem Tod 1966 in kryonischen Tiefschlaf versetzen lassen, aus dem er wieder erweckt werden möchte, wenn sich die Welt technologisch und gesellschaftlich nach seinen Vorstellungen entwickelt hat, wozu auch eine Welt ohne Juden gehört, wie in einer Family Guy-Episode angedeutet wurde. In der Zwischenzeit lässt er von seiner Gefolgschaft unschuldige Kinder mithilfe von sublimen Sexbotschaften in seinen Zeichentrickfilmen manipulieren.
Die Jahre 614 bis 911 sind auch bekannt als Phantomzeit, denn diese 300 Jahre sind das erfundene Mittelalter, weshalb Persönlichkeiten wie Karl der Große entweder nie existiert haben oder chronologisch anders einzuordnen sind.
Die FIFA um Oberpaten Sepp Blatter hat sich die WM-Vergaben nach Russland und Katar großzügig vergolden lassen. Die WM in Katar muss nun vom Sommer in den Winter verschoben werden, weil Fußballspielen bei über 40 Grad im Schatten auch millionenschweren Profis nicht zuzumuten ist.
Der German Wings Co-Pilot Andreas L. hat am 24 März 2015 mutmaßlich vorsätzlich einen Airbus A320 über den südfranzösischen Alpen zerschellen lassen. Der Pilot versuchte mit einer Axt die Cockpittür aufzubrechen, um die Kontrolle über die Maschine zurück zu erlangen. Aber wie gelangt eine Axt in den Passagierraum der Maschine, wenn selbst Nagelscheren aus Angst vor Terroristen verboten sind?
Gut 90 prominente Holocaustleugner bestreiten hartnäckig, dass die Vernichtung von über 6 Millionen Juden jemals stattgefunden hat. Höchstens ein willkürlicher Massenmord oder ein Massensterben werden akzeptiert.
Jack the Ripper war ein geheimes Kind von Königin Victoria.
Dass der misanthropische Einzelgänger Lee Harvey Oswald, der bis heute offizielle Kennedy-Attentäter, alleine aus mehreren Richtungen schoss, noch dazu als mittelmäßiger Schütze, ist wenig glaubhaft. Naheliegender ist es da doch, dass der Präsidentenmord ein Gemeinschaftswerk von CIA, Mafia, Exilkubanern, Vertretern der Militärindustrie und Vizepräsident Lyndon B. Johnson war.
Als Diana von Wales, aka Lady Di, aka Königin der Herzen, am 31. August 1997 zusammen mit ihrem Liebhaber Dodi Fayed von einer Meute Motorradpaparazzi in den Tod getrieben wurde, lag die Vermutung nahe, dass daran die Fahrweise des sturzbesoffenen Fahrers Henri Paul und die Tatsache, dass niemand angeschnallt war, schuld sein könnte. Doch eindeutige Mordmotive gab es von vielen: von der Waffenindustrie, weil sich Diana für ein Verbot von Landminen einsetzte, der Blumenindustrie, weil sie mit Dianas Tod soviel Umsatz machte wie nie zuvor und nicht zuletzt die Königsfamilie selbst, denn Diana hatte es gewagt Charles zu verlassen und wollte zudem öffentlich machen, das die Royals in Wahrheit humanoide Reptilienwesen sind.
Als Marilyn Monroe in der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 in ihrem Bett verstarb, hieß die offizielle Todesursache «wahrscheinlich Selbstmord durch Überdosis». Doch ihr stand nach einigen Ehen, Abtreibungen und Affären ein Comeback bevor und sie sah optimistisch in die Zukunft: Nach ihrem Techtelmechtel mit John F. und Robert Kennedy hatte sie JFK gedroht, an die Öffentlichkeit zu gehen, würde er sich nicht von seiner Frau trennen. Zudem hatte sie in ihrer letzten Nacht bis heute unbekannten Männerbesuch, höchstwahrscheinlich Mafia und FBI.
Als am 11. September 2001 neunzehn mutmaßliche, zum Teil in Deutschland studierte, Al-Quaida Mitglieder drei Verkehrsflugzeuge entführten und sie in das World Trade Center und das Pentagon lenkten – das dritte Flugzeug, das vermutlich das Weiße Haus treffen sollte, war nach Kämpfen in der Maschine in Pennsylvania abgestürzt – war für Regierung und Medien schnell klar, dass nur der pakistanische Millionär Osama bin Laden, ehemaliger CIA-Agent und ehemaliger Freund der Familie Bush, als Drahtzieher in Frage käme und es
deshalb zwingend notwendig sei, Afghanistan anzugreifen, das man «in die Steinzeit zurück bomben» wolle, so der damalige Präsident George W. Bush. Nicht nur an den Konsequenzen, auch an dem offiziellen Ablauf von Nine-Eleven bestehen seit jeher große Zweifel aus verschiedensten Lagern. In den USA haben sich diese Lager zum «9/11 Truth Movement» zusammen geschlossen, das seit 2005 eine Wiederaufnahme der Untersuchung fordert. Die Hauptthesen sind, dass die US-Regierung die Terroranschläge billigend in Kauf genommen hat, um einen Kriegsgrund zu haben, wie schon 1942 nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour.
Mit Publikationsverbot belegt, flüchtete der österreichisch-ungarische Schriftsteller Ödön von Horváth 1938 vor den Nazis nach Paris. Am 2. Juni sah er sich mit Robert Siodmak, der Horváths Buch ‹Jugend ohne Gott› verfilmen wollte, die Nachmittagsvorstellung von Disneys ‹Schneewittchen und die sieben Zwerge› an. Anschließend lehte er es ab, sich nach Hause fahren zu lassen und spazierte allein die Champs-Élysées entlang, als er von einem heftigen Sturm überrascht wurde. Eine Kastanie schlug auf eine Platane und ein Ast erschlug Horváth. Zu welchem Baum der Ast gehörte, kann nicht mehr rekonstruiert werden. ‹Schneewittchen und die sieben Zwerge› war Adolf Hitlers Lieblingsfilm. Zufall?
Als der schwedische Ministerpräsident Olof Palme am 28. Februar 1986 einmal Zeit hatte, mit seiner Familie ins Kino zu gehen, wurde er erschossen. Er war ausnahmsweise ohne Personenschützer unterwegs. Palme hatte sich mit seiner menschenfreundlichen Politik weltweit viele Feinde gemacht. So geißelte er den Vietnamkrieg der USA, wollte die Rüstungsindustrie stärker kontrollieren und die schwedische Polizei und Geheimdienst von Rechtsradikalen säubern. Sein mächtigster Gegner war allerdings der südafrikanische Geheimdienst NIS, denn Palme war ein strikter Gegner der Apartheid. Polizei und Geheimdienst vertuschten Spuren und Beweise, verstrickten sich in Widersprüchen und hatten schließlich in dem kleinkriminellen Junkie Christer Pettersen einen Sündenbock gefunden. Dieser gestand den Mord, behauptete er wäre beauftragt wurden, von wem sagte er nie, er verstarb 2004 an einer ominösen Kopfverletzung.
Die Reichsbürger gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 immer noch besteht und von einer Exilregierung vertreten wird. Das wird damit begründet, dass die Weimarer Reichsverfassung weder von den Nazis noch von den alliierten Siegermächten abgeschafft worden sei. Die Bundesrepublik Deutschland ist also verfassungswidrig und de facto nicht existent, wird auch nur als «BRD GmbH» bezeichnet.
Präsident Nixon hatte 1969 Zweifel an der technischen Machbarkeit der Apollo-11-Mission und heuerte Stanley Kubrick an, die Mondlandung im Studio für den Notfall vorzuproduzieren. Warum sich Kubrick auf den Deal einließ, dafür gibt es zwei mögliche Antworten. Sein Bruder Raul Kubrick war ein hohes Tier bei den US-Kommunisten, was ein Kompromittierungsmotiv hätte sein können. Eine schönere Geschichte ist aber die: Als Gegenleistung für sein Engagement bekam Kubrick von der NASA das lichtstarke Objektiv Planar ƒ/0,7, ohne das er die Kerzenscheinszenen in ‹Barry Lyndon› (1975) nicht hätte drehen können. Nixon ließ aus Angst, das Filmmaterial könne an die Öffentlichkeit gelangen, alle Regierungsbeamten, die an Kubricks Mondfilm mitgewirkt hatten, liquidieren. Kubrick hatte sich zur Sicherheit ganz auf seinen Landsitz in England zurückgezogen. Die ganze Geschichte ist nachzuvollziehen in ‹Kubrick, Nixon und der Mann im Mond› (2003) von William Karel.
Über das Transatlantische Handelsabkommen, kurz TTIP, wird seit Jahren im Geheimen verhandelt.
Die Befürworter versprechen Wirtschaftswachstum durch den Abbau von Handelshemmnissen. Dumm nur, dass die eigenen Studien dem widersprechen. Die Argumente der Gegner sind wesentlich stichhaltiger, befürchten sie doch Nachteile für Verbraucher, Umwelt, Kultur und nicht zuletzt die Handlungsfreiheit der regierenden Politiker, denn durch das geplante Investitionsschutzgesetz werden Unternehmen vor unabhängigen, unkontrollierten Schiedsgerichten Regierungen auf astronomische Entschädigungen verklagen können, wenn sie sich durch die Gesetzgebung benachteiligt fühlen. Die Kanadier und die Mexikaner warnen uns davor, uns auf ein Handelsabkommen mit den USA einzulassen. Nur Afrika warnt nicht, sind die afrikanischen Staaten doch selbst Opfer des erpresserischen EU-Afrika-Abkommens EPA geworden. Die skeptische Zivilgesellschaft fragt zurecht, was die Geheimniskrämerei soll, wenn es für alle nur Vorteile bringen soll. Und warum vermeintlich sozialdemokratische Politiker wie SPD-Chef Gabriel so vehement für TTIP kämpfen, als hinge ihr Seelenheil davon ab. Vielleicht aber auch nur eine grozügige Privatbonusrente.
Western Star John Wayne machte einen seiner wenigen Genreausflüge in der Rolle des Dschingis Khan in dem Film ‹The Conqueror›, gedreht 1954 in Utah. Nur ein Jahr zuvor fand im Nachbarstaat Nevada der Atomversuch «Harry» statt, der auch den Drehort kontaminierte. Dem Filmteam war das durchaus bewusst und der stramme, stets linientreue Republikaner posierte sogar für Fotos mit einem Geigerzähler. Sein Patriotismus konnte ihn nicht retten. Wayne starb 1979 an Krebs, genauso wie überdurchschnittlich viele Schauspieler und Crewmitglieder, die bei diesem Film mitgewirkt hatten.
Kommentar: Der Trost der Verschwörung.
Dieser wilde Strauß an gefährlichen Verschwörungsideologien wie Holocaustleugnung und Reichs-
bürgerbewegung, verifizierbaren Verschwörungstheorien, wo auf Ungereimtheiten in offiziellen Versionen hingewiesen wird – wie zum Beispiel bei JFK, Olof Palme oder TTIP, und eher popkulturellen Absurditäten wie der Behauptung, die Royal Family bestehe aus Eidechsen oder Disney sei nur eingefroren, macht die Bandbreite deutlich. Verschwörungstheorien wird es immer geben; sie geben dem Leben Würze und es wird nie langweilig, wenn man jeden Kondensstreifen am Himmel mitfilmt. Bei manchen entwickelt sich das investigative Interesse aber zu Fixierung und die Fixierung zum Wahn. Wer will es ihnen verdenken?
Regierungen und Geheimdienste geben mit realen Verschwörungen und Verschleierungen genug Grund zum Misstrauen.
Im Anthropozän, dem menschengemachten Zeitalter, das von der Zerstörung des Planeten geprägt ist, in dem es gefühlt an jeder Ecke brennt und die Menschen, anstatt an die Zukunft zu denken und nachhaltig zu handeln, immer noch dem schnellen Geld und seinen Bequemlichkeiten nachhechten, gibt es genug Gründe verzweifelt zu sein. In einer Welt, in der der US-Präsident das Monsanto-Schutzgesetz unterschreibt, was dem Gen-High-Tech-Riesen mit eigener Privatarmee gerichtliche Immunität verschafft, wo aus fadenscheinigen Gründen Kriege um Öl und Wasser geführt werden, wo jährlich tausende Flüchtlinge im Mittelmeer elendig ertrinken und in Deutschland als drittgrößtem Waffenexporteur der Welt das «Boot voll ist», kann man sich leicht ohnmächtig fühlen. In dieser Situation können Verschwörungsphantasien wie eine Therapie dienen. Sie sind ein Ablenkungsmanöver unseres Geistes, das es uns ermöglicht, uns nicht unserer eigenen Verantwortung stellen zu müssen. Wer alles Unheil auf «die da oben» oder «die im Dunkeln» schiebt, kann sich ohnmächtig zurück lehnen. Es stimmt zwar, dass passionierte Verschwörungstheoretiker viel recherchieren und sich unter einander konspirativ austauschen. Doch wirklichen Einfluss haben sie selten, vielleicht weil sie schon betriebsblind auf ihre Verschwörung fixiert sind und sie niemand mehr ernst nimmt. Sich über Verschwörungstheoretiker lustig zu machen ist leicht. Man braucht nur das Wort «Aluhüte» und hat einen sicheren Lacher.
Es ist nun aber auch ein Zeitgeistphänomen, dass man sehr leicht als Verschwörungstheoretiker, Esospinner oder sogar Nazi gebrandmarkt werden kann, wenn man nicht alles glaubt, was in der Tagesschau vermeldet wird – zehn Minuten FIFA-Korruption und fünf Minuten Vorratsdatenspeicherung sprechen eine eigene Sprache. Ob Sophie Scholl und der Beinahe-Hitler-Attentäter Georg Elser zu Lebzeiten auch als Verschwörungstheoretiker gegolten haben?